Reisebericht Portugal Festland
Portugal – vielseitiges Vermächtnis
Bem-vindo im Land der Seefahrer, wo Weltkultur von einer ruhmreichen Vergangenheit zeugt und auch das Werk der Natur für staunende Augen sorgt.
Kaum grösser als Österreich mag Portugal flächenmässig kompakt sein; dies minimiert aber nicht die Anziehungspunkte, sondern es rückt sie bloss näher zusammen. Schliesslich war das Land an Europas westlicher Flanke einst die führende Seemacht. Und Lissabon die Hauptstadt der halben Welt. So mangelt es der Schönen am Tejo nicht an Kulturschätzen, die den Glanz und Reichtum des ersten weltumspannenden Kolonialreichs Revue passieren lassen. Auch 500 Jahre nach Vasco da Gama umgibt Lissabon der unwiderstehliche Charme vergangener Zeiten. Diesen lässt sich besonders gut in Alfama einfangen, einem Gassen-Labyrinth mit verträumten Ecken und windschiefem Gemäuer, die Krämerläden, Tavernen und Bars beherbergen. In der Luft hängt der Duft grillierter Sardinen, vor den Giebelhäusern flattert im Wind die Wäsche und durch deren Fenster dringt die musikalische Stimme der Sehnsucht – der Fado. Und wie vor über hundert Jahren rumpelt die nostalgische Strassenbahn ächzend die Hügel rauf und runter. Die Orientierung geht in Alfama zwar leicht verloren, dafür findet man hier die Seele der Stadt.
Lissabons Standseilbahn gehört in der Stadt auf sieben Hügeln genauso zum öffentlichen Verkehr wie die Metro oder das Tram.
Nicht weniger verzaubert Porto, die romantische Hafenstadt im grünen Norden. Aveiro, auch Venedig von Portugal genannt und Cascais, das ehemalige Seebad der Könige sind weitere von Portugals Trümpfen. Ebenso Sintra: ein Ort wie aus dem Märchen, über dem auf einer Felskuppe der Palácio Nacional da Pena thront. Mit Türmchen, Erkern, Kuppeln und Zinnen verziert, leuchtet dieser in allen Farben des Regenbogens, während bewaldete Hügel mit Burgen und Klöstern die Kulisse bilden. Dank ihrer Naturschönheit erweist sich die Umgebung als mindestens so reizvoll wie Sintra selbst. Und nicht nur hier zeigt sich, wem Portugal ebenfalls herausragende Hinterlassenschaften verdankt: der Natur.
Ausblick auf Ribeira, Portos zauberhaftes Altstadtviertel. Auf der anderen Seite des Douro liegt das Portwein-Eldorado Vila Nova de Gaia.